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Maisenbacher Diamonds
B.V.B.A.
B-2018 Antwerpen

 

Der Sancy

E
benso wie der Florentiner soll sich auch der Sancy im Besitz Karls des Kühnen von Burgund befunden haben. Er hat etwa die Form eines Pfirsichkerns und ist mit vier Reihen Facetten angeblich von Louis de Berkem für den Fürsten geschliffen worden. Er wiegt 55 Karat. Es ist anzunehmen, daß auch er aus Indien stammt, wie alle Diamanten, mit denen sich die Legende schon früh befaßt. Im 15. Jahrhundert war er auf seiner Wanderung bei Karl dem Kühnen angelangt, der ihn als Talisman in der Schlacht bei Nancy 1477 bei sich getragen haben soll. Der Herzog fiel, und ein Soldat soll ihn bei dem Toten gefunden und dann nach Portugal verkauft haben. Später kam er in den Besitz von Nicolaus Harlay de Sancy.

Ob es nun eine historisch beglaubigte Begebenheit war oder nur eine rührende Legende, mag dahingestellt sein; jedenfalls wird berichtet, daß Herr de Sancy den Diamanten von Solothurn aus mit einem Diener zum König von Frankreich schicken wollte. Unterwegs wurde der Diener überfallen, aber bevor er ermordet wurde, hatte er gerade noch Zeit, den Stein zu verschlucken. Herr de Sancy, von der Treue seines Dieners überzeugt, ließ den Toten sezieren, und der Diamant wurde im Magen gefunden.

Der Diamant gehörte dann zu den Juwelen Elisabeths I. von England. 1649 kam er durch die Gemahlin Karls I. nach Frankreich und in die Schatzkammer des Kardinals Mazarin, der ihn weiter an Ludwig XIV. vererbte. Der König soll den Sancy in seiner Hutagraffe getragen haben. Mit der Französischen Revolution begann seine Wanderschaft aufs neue. Er soll sich unter den spanischen Kronjuwelen befunden haben, dann gehörte er einem Fürsten Demidoff. Schließlich soll er wieder in sein Ursprungsland, in die Schatzkammern des Maharadschas von Guttiola, heimgekehrt sein. 1867 konnte man ihn auf der Weltausstellung in Paris bewundern.

Nun soll er Lady Astor gehören. Privatbesitz ist leider nie mit Sicherheit auszumachen.

 

 


Der Sancy


Der Sancy
(Nachbildung)