Wissenswertes von Diamanten

Der Regent

Der Regent oder Pitt, ein antik geschliffener Diamant von 136 3/4 Karat, stammt aus Indien und soll um das Jahr 1700 von einem Sklaven in den Minen von Parteal, 20 Meilen von Mazulipatan, gefunden worden sein (bzw. in einer der Gruben der Golkonda-Felder). Nach der Legende verwundete sich der Sklave selber an den Lenden und versteckte den Stein unter dem Verband. Weil der Verkauf einer solchen Kostbarkeit für einen Unfreien fast unmöglich war, offenbarte er sich einem Matrosen und versprach diesem das Juwel, wenn er ihm die Freiheit verschaffe.

Dieser lockte ihn auf sein Schiff, nahm ihm den Stein ab und warf den Sklaven über Bord. Der Matrose verkaufte den Diamanten für 1000 Pfund Sterling an den englischen Gouverneur des Forts zu St. George, namens Pitt, dessen Namen er erhielt. Dann brachte der Mörder und Dieb das Geld durch und erhängte sich.

Der Herzog von Orleans, damals für Ludwig XV. Regent von Frankreich und zweiter Namensgeber ("Regent"), kaufte ihn 1717 für 3.375.000.- Francs von Pitt.

Seine Facettierung dauerte zwei Jahre. Während dieses Schleifvorganges verlor der Diamant über 60% seines ursprünglichen Gewichts. Die bei der Bearbeitung anfallenden Bruchstücke sind anschließend verkauft worden.

Bei der Plünderung der Tuilerien im Jahre 1792 verschwand der Regent mit sämtlichen Kronjuwelen. Später kam er auf rätselhafte Weise wieder zurück. Die Republik verpfändete ihn in Berlin bei einem Kaufmann namens Treskow. Schließlich schmückte er den Degenknopf des Kaisers Napoleon I. Bei der Versteigerung der französischen Kronjuwelen im Jahre 1886 wurde er wegen seines historischen Wertes nicht weiterversteigert (er war auf 6.000.000 Franc geschätzt worden) und ist jetzt in der Apollo-Galerie des Louvre zu bewundern.